Was ist los in unserer Gesellschaft? Ein Hausarzt aus Spenge wurde in seiner Praxis brutal attackiert – und das ist leider kein Einzelfall. Die zunehmende Gewalt gegen medizinisches Personal ist ein Alarmsignal, das wir nicht ignorieren dürfen. Es ist an der Zeit, Flagge zu zeigen und sich für den Schutz derjenigen einzusetzen, die täglich für unsere Gesundheit sorgen.
Ein Angriff, der sprachlos macht
Der Fall aus Spenge sorgt für Entsetzen: Ein Hausarzt wurde von einem Patienten im Wartezimmer angegriffen und krankenhausreif geprügelt. Besonders erschütternd ist, dass der Mediziner sich berufspolitisch engagierte und sich für bessere Arbeitsbedingungen in Arztpraxen starkmachte. Nun liegt er selbst im Krankenhaus – Opfer eines gewalttätigen Übergriffs, der viele Fragen aufwirft.
Lars Rettstadt, 1. Vorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe e.V., bringt es auf den Punkt:
👉 „Es kann nicht sein, dass sie vollkommen ungeschützt der Gefahr von gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt sind.“
Tatsächlich berichten Ärzte und medizinisches Personal immer häufiger von aggressivem Verhalten, Drohungen und körperlichen Angriffen. Doch bislang gibt es kaum Schutzmaßnahmen für Beschäftigte in Arztpraxen.
Forderung nach besseren Gesetzen
Schon im Januar wurde das Thema im Gesundheitsausschuss des NRW-Landtags besprochen. Doch die Ereignisse in Spenge zeigen, dass die Politik jetzt handeln muss.
Der Hausärzteverband Westfalen-Lippe fordert deshalb eine Änderung des §115 Strafgesetzbuchs:
✅ Angriffe auf medizinisches Personal in Arztpraxen sollen als Straftatbestand aufgenommen werden.
Derzeit schützt das Gesetz nur Einsatzkräfte wie Feuerwehr oder Notaufnahme-Personal. Doch auch Ärztinnen, Ärzte und ihre Teams sind täglich mit aggressivem Verhalten konfrontiert – und oft auf sich allein gestellt.
Dr. Laura Dalhaus, Vorstandsmitglied des Verbandes, macht klar:
🗣 „Der aktuelle Vorfall zeigt sehr deutlich, dass sich hier politisch dringend etwas bewegen muss.“
Selbstschutz als Notlösung?
Während die Politik diskutiert, will der Hausärzteverband nicht länger warten. Geplant sind:
🔹 Selbstverteidigungs- und Deeskalationskurse für medizinisches Personal
🔹 Strategien zur Gewaltprävention in Arztpraxen
Natürlich lösen solche Maßnahmen nicht das eigentliche Problem. Doch sie können helfen, gefährliche Situationen zu entschärfen und Medizinerinnen und Mediziner besser auf Übergriffe vorzubereiten.
Gewalt gegen Ärzte: Ein gesamtgesellschaftliches Problem
Dieser Angriff ist mehr als ein Einzelfall. Er zeigt ein besorgniserregendes Muster:
📌 Laut einer Studie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung haben 60 % der Ärzte bereits verbale oder körperliche Gewalt erlebt.
📌 Besonders betroffen sind Hausärzte, da sie oft die ersten Ansprechpartner sind – auch für Menschen in Krisensituationen.
Doch wie konnte es soweit kommen?
🤔 Wachsende Unzufriedenheit mit dem Gesundheitssystem
🤔 Längere Wartezeiten und hohe Belastung für Patienten
🤔 Steigender Stress durch Personalmangel in Praxen
All das führt dazu, dass sich Frust entlädt – leider oft an den Falschen.
Jetzt Flagge zeigen!
Wir dürfen nicht zulassen, dass Übergriffe auf Ärzte zur Normalität werden. Wer medizinische Versorgung will, muss den Menschen dahinter mit Respekt begegnen. Hier sind Politik, Patienten und die Gesellschaft gefragt.
💡 Was können wir tun?
✔️ Klare Haltung gegen Gewalt zeigen
✔️ Den politischen Druck aufrechterhalten
✔️ Betroffene Ärztinnen und Ärzte unterstützen
Denn eines ist sicher: Ein Angriff auf unsere Ärzte ist ein Angriff auf uns alle!
Quelle:
Hausärztinnen- und Hausärzteverband Westfalen-Lippe e.V.
📍 Massener Straße 119 a, 59423 Unna
🌍 www.haev-wl.de
📢 Pressereferentin/Öffentlichkeitsarbeit: Daniela Thamm
Das ist mehr als eine Nachricht – das ist ein Weckruf. Lass uns gemeinsam dafür sorgen, dass sich Mediziner wieder sicher fühlen können. 💙
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